Sephardische Klänge in Leipzig +++ Donnerstag, 13.11.2025 +++ 18.30 Uhr +++ Ariowitsch-Haus +++ Konzert mit dem Ensemble „L‘alma de Saloniko“ aus Thessaloniki
Die sephardischen Juden lebten ursprünglich im Süden der iberischen Halbinsel und waren eng mit der spanischen Kultur verbunden. Einst hoch geschätzt, wurden sie Ende des 15. Jahrhunderts vornehmlich unter Königin Isabella I. von Spanien und König Manuel I. von Portugal von dort vertrieben. Die traditionelle Sprache „Landino“ und die sephardische Musik sind daher eher spanisch geprägt, weisen aber auch Einflüsse mitteleuropäischer Traditionen und der späteren Gastländer auf. Ein großer Teil der sephardischen Juden wurde letztendlich in Thessaloniki, dem „Jerusalem des Balkans“, heimisch. Während der Besetzung Thessalonikis durch die deutschen Nazis wurde diese wohl größte sephardische Gemeinde nahezu ausgelöscht. In den letzten Jahrzehnten hat das Interesse an der Vielfalt dieses faszinierenden Teils der jüdischen Kultur wieder zugenommen.
Das Ensemble „L’alma de Saloniko“ verbindet sephardische Volkslieder mit modernen Einflüssen und schafft so eine einzigartige Klanglandschaft, die das kulturelle Erbe der sephardischen Jüdinnen und Juden lebendig werden lässt.
Flankiert wird das Konzert von der Sonderausstellung „KARYA 1943. Zwangsarbeit und Holocaust“ Die Wanderausstellung beleuchtet bislang wenig bekannte Facetten der deutschen Besatzung in Griechenland. Im Fokus steht die Bahnstation Karya, an der mehrere hundert jüdische Männer aus Thessaloniki zur Zwangsarbeit gezwungen wurden – bevor sie nach Auschwitz deportiert wurden. Herzstück der Ausstellung ist der einzigartige Bildbestand des griechischen Sammlers und Privatforschers Andreas Assael.
Wir bedanken uns bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Sparkasse Leipzig für die finanzielle Unterstützung.
